Interview: Frage 2
Was motiviert Sie, sich für den Klimaschutz zu engagieren und welche Herausforderungen sehen Sie für die Coburger Stadtpolitik?
Das bisherige Jahr war in vielerlei Hinsicht besonders. Wir haben erlebt, wie die Corona-Pandemie und der Shutdown sich auf das weltweite Klima auswirkten:
- Messungen in Ballungszentren zeigten eine vergleichsweise verbesserte Luftqualität.
- die UN-Wetterorganisation WMO schätzte, dass in diesem Jahr weltweit etwa sechs Prozent weniger Treibhausgase aus den Bereichen Verkehr und Industrie ausgestoßen werden
- Auch beim Fluglärm ließen sich aufgrund des quasi stillstehenden Flugverkehrs deutlich erniedrigte gesundheitsschädigende Lärmemissionen feststellen
- Zum Symbol in dieser Frage ist sicherlich die Stadt Venedig geworden: während der Corona-Pandemie zeigt sich das natürliche Ökosystem seiner weltberühmten Lagune in ungetrübter Pracht
Diese Erkenntnisse zeigen uns, welche Erneuerungskraft in der Natur steckt, wenn wir bereit sind, gewohnte Verhaltensweisen zu hinterfragen und gesteigerte technologische Möglichkeiten anzuwenden.
Das grundsätzliche Verständnis für die Überlastung unserer Erde ist dabei in weiten Teilen der Gesellschaft angekommen – nicht zuletzt auch durch die Aktivitäten der Fridays-for-Future-Bewegung. Dies gilt auch für für den Coburger Stadtrat, wo mein Vorgänger Wolfgang Weiß die letzten 6 Jahre wertvolle Arbeit geleistet hat.
Doch Wissen und Handeln sind zweierlei Dinge. Daher wird es die große Herausforderung für mich als Klimaschutzbeauftragten sein, dass das geschärfte Bewusstsein auch in die Tat umgesetzt wird: lokal vor Ort.