Fernwärme

Wichtiger Baustein der Energie-Wende

Der Ausbau des Fernwärme-Netzes ist ein wichtiger Baustein der Energiewende in Coburg. Wir sind hier in der glücklichen Lage, mit der SÜC einen Partner an unserer Seite zu wissen, der den Ausbau des klassischen Fernwärmenetzes bereits seit fast 60 Jahren konsequent vorantreibt –  und wichtige Bereiche der Stadt mit Fernwärme versorgt. Mit dem Zweckverband für Abfallwirtschaft verfügen wir zudem über einen Großlieferanten von Abwärme aus der Verbrennung von Müll im Müllheizkraftwerk. Auch wenn bei der Verbrennung von Müll Treibhausgase ausgestoßen werden, ist die Klimabilanz insgesamt durch die optimierte Nutzung der Fernwärme sehr positiv zu betrachten.

Bei einer energieoptimierten Wärmeversorgung in der Stadt Coburg sollten wir den Ausbau von Fernwärme auch im Bürgerbeteiligungsprozess des Green-Deals diskutieren. Wobei die Nutzung von Fernwärme ja nicht ausschließlich über das Fernwärmenetz unserer SÜC erfolgen muss. Gerade unter Effizienz- und Klimagesichtspunkten spannend ist auch der Aufbau von Nahwärmenetzen als Option in Neubaugebieten, aber auch im Zusammenschluss mehrerer Hauseigentümer, wenn die Nachrüstung von Heizungsanlangen ansteht.

Großes Potenzial für die Zukunft

Der Ausbau von Nah- und Fernwärmenetzen birgt enorme Potentiale für den Klimaschutz und das Erreichen unserer Klimaziele. „Aber ganz klar muss es dabei um „Grüne Fernwärme gehen. Dazu zählt neben der Verbrennung von Biomasse, der Nutzung von Solarthermie oder Erdwärme meiner Meinung nach auch die Nutzung der Abwärme aus der Verbrennung von Abfall in Müllheizkraftwerken“, so Stefan Sauerteig, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Coburg.

Chancen sieht er zudem in der Wasserstofftechnologie. Die anfallende Abwärme bei der Umwandlung von erneuerbarem Strom in Wasserstoff kann ebenfalls zur Speisung von Nah- und Fernwärmenetzen genutzt werden. Insofern setzt er große Hoffnungen in das Förderprojekt „Wasserstoff als Zukunftstechnologie“, an dem die Stadt Coburg durch Vermittlung des Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz teilnehmen möchte. Das Projekt kann die Stadt wesentliche Schritte bei der Speicherung „grünen Stroms“ weiterbringen. Von der Möglichkeit der Vernetzung und des Wissensaustauschs im Bereich der Wasserstofftechnologie werden vielfältige Impulse ausgehen. Und die SÜC arbeiten ja gerade an einem Energiepark-Projekt, bei dem Strom aus Sonnen- und Windkraft zum Teil über Elektrolyse als Wasserstoff zwischengespeichert werden soll und die dabei entstehende Abwärme ins Fernwärmenetz eingespeist werden. Das sind hochinnovative Lösungen, die uns wirtschaftlich und vom CO2-Ausstoß voranbringen werden.

Mehr Stadtteile an das Netz anbinden

Die SÜC hat in den vergangenen Jahren ausgehend vom Müllheizkraftwerk bereits einige Stadtteile im Norden und im Nordwesten der Stadt an das Fernwärmenetz angeschlossen. Weite Teile der Innenstadt sind bereits angebunden. Zukünftig muss der Anschluss von weiteren Stadtteilen an das Fernwärmenetz gelingen. „Ich denke dabei beispielsweise an die Bertelsdorfer Höhe mit dem Neubau des Klinikums sowie das angrenzende Areal von der Lauterburgstraße bis zur Neustadter Straße. Dafür wird natürlich die eine oder andere Baustelle und Umleitung unvermeidbar sein. Hier und da müssen wir beim Verlegen der Rohre für die Fernwärmeleitungen auch vorübergehende Einschnitte in die Natur hinnehmen. Aber diese temporären Einschränkungen macht der Nutzen für unser Klima sehr bald wieder wett“, so Klimaschutzbeauftragter Stefan Sauerteig.

Und da, wo Fernwärme nicht wirtschaftlich ausgebaut werden kann, sollte die Stadt auf die beschriebenen dezentralen Nahwärmekonzepte setzen. Ich denke zum Beispiel an das geplante Neubaugebiet „Am Flecken“. Hier – und bei weiteren neu zur Erschließung anstehenden Bauflächen – sollten wir modellhaft immer nach Lösungen suchen, die für möglichst weitgehende Klimaneutralität im Quartier sorgen.

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