Summ-o-Mat
Blumen-/Pflanzensamenautomat am Schloßplatz aufgestellt
„Wir leben in einer Zeit, in der die Bedeutung des Erhalts und des Ausbaus der Artenvielfalt immer mehr im Bewusstsein der Menschen angekommen ist“, so der Klimaschutzbeauftragte des Stadtrates zu Coburg, Stefan Sauerteig, zur Einweihung des ersten (von hoffentlich vielen weiteren) „Summ-O-Mat“ auf dem Coburger Schlossplatz. Tatsächlich gäbe es keinen besseren Tag als den 20. Mai, den „Weltttag der Bienen“, um auf Projekte zum Artenschutz hinzuweisen und einen konkreten Beitrag zur Rettung der Biene zu leisten.
Inspiriert von deutschlandweit bekannten „Bienenretter-Bildungsprojekten“ konnte Sauerteig das Grünflächenamt und die Sparkasse Coburg-Lichtenfels, die Stadtverwaltung und die Firma Ernst Kühner für die Umwidmung eines alten Zigarettenautomaten begeistern, in dem künftig verschiedenste Blühmischungen sowie die Samen von Erdbeere und Minze zu erwerben sind.
„Wenn die Stunde der letzten Biene geschlagen hat, dann schlägt auch die letzte Stunde der Menschheit“, betont Sauerteig und verweist auf die drastischen Folgen des Bienensterbens weltweit, aber auch in Deutschland:
- 80% der heimischen Kultur- und Wildpflanzen seien abhängig von der Bestäubung durch Bienen
- bei 1/3 von Allem, was wir essen, sei es ebenso
- In unserer Supermärkten wären zwei von drei Regalen leer, wenn es keine Bienen gäbe
Dennoch würden Projekte zum Artenschutz oftmals belächelt. Besonders freue ihn deshalb die vielfältige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger: „Ich denke da z.B. an den Verein Solidarischer Naturschutz, der sich um den Ausbau von Blühwiesen in Coburg bemüht oder an den Gärtnerhof Callenberg, der mit seiner naturnahen Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen einen großen Beitrag für das natürliche Gleichgewicht in unserer Stadt leistet.“
Was hat das Bienensterben mit dem Klimawandel zu tun?
Deutlich spürbar seien auch die Auswirkungen des Klimawandels:
- Flächenversiegelung lasse wichtigen Lebensraum für Wildbienen verschwinden,
- der Temperaturanstieg vor allem in den Innenstädten bringe den natürlichen Rhythmus der Bienenvölker durcheinander:
- zu milde Winter sorgten für eine verfrühte Nahrungssuche: das zehre an den Kräften der Bienen
- gleichzeitig breite sich durch die Zunahme der Temperatur auch die Feinde der Wildbiene bei uns aus.
„Wenn wir also in eine lebenswerte Zukunft blicken möchten, sind wir gefragt mehr dafür zu tun!“, hebt der Klimaschutzbeauftragte hervor. Egal ob auf der Terrasse, auf dem Balkon, im Topf oder auf einer Wiese. Überall könnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Stadt erblühen lassen und im gleichen Atemzug Lebensraum für die Wildbiene schaffen. Gleichzeitig unterstützen Sie damit künftige Projekte der Coburger Schulen, die aus den Einnahmen des Automaten unterstützt werden sollen: „Ich hoffe daher sehr, dass die Bürgerinnen und Bürger Coburgs das Angebot in großer Zahl annehmen und wir das Angebot an Blüh- und Samenmischungen sowie die Anzahl der Automaten in den kommenden Jahren weiter ausbauen können.“
Ein Projekt – viele Paten
Zur Einweihung dankte Stefan Sauerteig auch den zahlreichen Projektpartner/-innen, die mit dazu beigetragen haben, den „Summ-o-Mat“ Realität werden zu lassen, nicht zuletzt auch als es „in den letzten Tagen und den letzten Zügen des Projekts nochmal richtig spannend wurde“, vor allem Bernhard Ledermann und seinem Team vom Grünflächenamt der Stadt Coburg, Stefan Schneyer und Rainer Engelhardt von der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Katja Diedler seitens der Stadt Coburg und Peter Ehrl von der Firma Ernst Kühner, der u.a. den Automaten spendete.